MUT

Manchmal wünschte ich, ich hätte mehr Mut.
Dinge anzugehen, ohne Angst zu sehen.
Um nicht mit anzusehen, wie sie doch fortgehen,

die Chancen mehr und mehr.

Ohne den Hauch eines Zögerns, nichtmal im Ansatz leicht gebremst,
Einfach drauf los, nur mit Kraft, ohne Stolz, einfach ungebremst.

Doch so ist sie nunmal, die Welt.
Die Person, das Ego stur, wie man sich kennt.
Doch wär‘s es wert, andere Spur anderes Sein.
Nie mehr so allein.

Kämpfst seit Jahren, wenn nicht schon immer.
Mit diesem Leiden, diesem Flimmern.
Wirkst nach außen so leicht, so klar, und so bestimmt.
Doch was man sieht, so oft nicht stimmt.
Stecke neue Ziele, sprenge die Grenzen jetzt und hier.
Bevor ich mich endgültig,

blutig,
starr und still

für immer verlier.

Wäre mir selbst doch treu und endlich verliebt.
Um das zu spüren, was alle suchen und zu finden, was es ihnen gibt.
Doch wart‘ ich schon viel zu lange, so viele Berge hoch hinauf und am Ende doch umgekehrt.

Allem den Sinn zu nehmen wäre zu einfach,

doch eigentlich so unversehrt.
Doch das alle schläft tief drinnen, kommt nur heraus paar Mal im Jahr.
Doch es zu verdrängen, scheint unmöglich.
Dieselbe Stille – immerdar.

© Yann Sterling